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07.12.2017

Üben mit der Frühchen-Puppe

Sie sieht aus wie ein echtes Frühchen, ist aber nur eine Puppe. Mit dem Puppen-Mädchen werden nun an der Cnopf'schen Kinderklinik Eltern im Umgang mit einem Frühgeborenen geschult.
Schwester Karin Heckl, stellvertretende Stationsleiterin der Frühchen-Station Wiese in der Cnopf’schen Kinderklinik (Mitte), nahm die Frühchen-Puppe von Barbara Mitschdörfer, Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands „Das frühgeborene Kind“ (rechts), entgegen. Christian Beckers (links) vertrat die Mitarbeitenden der Firma Milupa, die mit einer Spende die Anschaffung der Puppe ermöglichten.

Seit wenigen Wochen besitzt die Cnopf’sche Kinderklinik in Nürnberg eine Frühchen-Puppe. Mit der täuschend echt aussehenden Puppe werden zukünftig Eltern im Umgang mit einem zu frühgeborenen Kind geschult. Die Puppe wurde vom Bundesverband „Das frühgeborene Kind“ überreicht und durch eine Spende finanziert.

Sanft schlummert das kleine Mädchen im Arm von Schwester Karin Heckl, Kinderkrankenschwester auf der Station Wiese der Cnopf‘schen Kinderklinik in Nürnberg. Unwillkürlich spricht man leiser, um den Säugling nicht aufzuwecken. Doch die Sorge ist unbegründet. Denn das zierliche Mädchen ist eine Puppe, die täuschend echt ein zu früh geborenes Baby nachbildet.

Eltern die Ängste nehmen
„Viele Eltern von Frühgeborenen haben Angst, etwas falsch zu machen und den Säugling zu fest anzupacken“, erklärt Schwester Karin Heckl. Mit der Puppe kann das Team der neonatologischen Abteilung der Cnopf’schen Kinderklinik nun gezielt Eltern im Umgang mit einem Frühgeborenen schulen. Die Eltern üben, wie das Frühgeborene am besten gehalten und gelagert oder auch gebadet wird. Außerdem wird das Puppen-Mädchen auch bei den Vorgesprächen mit Eltern zum Einsatz kommen, bei denen eine Frühgeburt auftreten könnte. Die Eltern können sich dann bereits vor der Geburt ein Bild davon machen, wie ihr Baby aussehen wird, wenn es vorzeitig auf die Welt kommt.

„Die Puppe kann die Ängste der Eltern so reduzieren, dass sie nach der Geburt einen schnelleren und leichteren Zugang zu ihrem Kind finden“, ergänzt Barbara Mitschdörfer. Sie ist die Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands „Das frühgeborenen Kind“ und hat die Puppe an das Team der Neonatologie in der Cnopf’schen Kinderklinik überreicht. Finanziert werden konnte die Frühchen-Puppe durch eine Spende von Mitarbeitenden des Milupa-Werks in Bad Homburg.

Täuschend echt nachgebildet
Das Puppen-Mädchen wiegt 750 Gramm und ist rund 30 Zentimeter groß. Ein zarter Flaum sprießt auf dem Puppenkopf, feine Äderchen zeichnen sich auf der zarten Haut ab, ein Storchenbiss-Mal ist auf der Stirn zu erkennen. In Statur und Aussehen entspricht die Puppe damit in etwa einem Frühgeborenen aus der 28. Schwangerschaftswoche. Jede der Frühchen-Puppen ist ein Unikat und wird in etwa 120 Stunden in Handarbeit hergestellt.