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08.02.2017

„Es kommt immer etwas zurück“

Noch fehlt die türkis-grüne Weste als Erkennungszeichen der ehrenamtlichen Patientenbegleiter. Wer aber die Unterstützung von Hilde Eibl und ihren Kollegen braucht, findet sie bei diesem Schild im Eingangsbereich der Klinik Hallerwiese und Cnopf’schen Kinderklinik.

Sie helfen, den richtigen Behandlungsraum zu finden, den Koffer auszupacken oder besorgen auch mal eine Kleinigkeit am Kiosk: Die ehrenamtlichen Patientenbegleiter in den Nürnberger Krankenhäusern Klinik Hallerwiese und Cnopf’sche Kinderklinik unterstützen Patienten dabei, sich in den Kliniken und im Krankenhausalltag zurechtzufinden.

„Kommen’s mit. Ich bring Sie zu Ihrem Zimmer.“ Beherzt packt Hilde Eibl die kleine Reisetasche und begleitet die ältere Dame zu ihrem Zimmer auf Station C0. Dort angekommen, hilft sie auch noch geschwind, die Wäschestücke im Schrank zu verstauen. Hilde Eibl ist ehrenamtliche Patientenbegleiterin in der Klinik Hallerwiese und der Cnopf’schen Kinderklink und in dieser Funktion unterstützt sie Besucher und Patienten, sich im Gebäude, aber auch im Klinikalltag zurechtzufinden. „Als ich in Rente gegangen bin, wollte ich trotzdem noch etwas Sinnvolles tun“, erzählt die 63-jährige Nürnbergerin. Da sie die Atmosphäre eines Krankenhauses schon immer faszinierte, kam ihr die Zeitungsannonce „Ehrenamtliche Patientenbegleiter gesucht“ gerade recht. Seitdem arbeitet sie einen Vormittag in der Woche ehrenamtlich in den beiden Krankenhäusern der Diakonie Neuendettelsau.

Türkis-grüne Weste als Erkennungszeichen
Hilde Eibls Stammplatz ist im Eingangsbereich der Kliniken, wo sie auf ihre Einsätze wartet. Noch stehen sie dort in Zivil, aber schon bald bekommen alle Patientenbegleiter in der Klinik Hallerwiese und Cnopf’schen Kinderklinik eine türkis-grüne Weste mit der Aufschrift „Patientenbegleiter“ als Erkennungszeichen.

Während Eibl in der Eingangshalle auf und ab geht, klingelt hin und wieder das Telefon, das sie immer bei sich trägt. Dann wird sie von einer Station gerufen, wo sie gebraucht wird. Meistens aber geht sie von sich aus auf die Menschen zu und bietet ihre Unterstützung an: „Wenn ich sehe, dass jemand suchend durch die Eingangshalle läuft, gehe ich hin und frage, ob er Hilfe braucht.“ Dann ist Eibl mal Wegweiser und Lotse durch die Klinikflure, mal Gepäckträger und Auspackhilfe, mal Einkäufer am Kiosk oder eine Zuhörerin, die die Wartezeit bis zum Behandlungstermin verkürzt.

Voraussetzung: Kontaktfreude und ein offenes Ohr
Daher seien Kontaktfreude und ein offenes Ohr die wichtigsten Eigenschaften, die ein Patientenbegleiter mitbringen müsse, so Denise Kapp, die sich als Ehrenamtskoordinatorin in der Diakonie Neuendettelsau um die ehrenamtlichen Helfer an den beiden Nürnberger Kliniken kümmert. „Wer als Patientenbegleiter arbeiten möchte, muss keine spezielle Ausbildung haben“, erklärt Kapp. „Wichtig ist uns vor allem, dass Interessenten Freude am Umgang mit Menschen haben.“

Neue Patientenbegleiter werden von den erfahrenen Kollegen wie Hilde Eibl unter die Fittiche genommen. Eine Krankenhaus-Rallye hilft, sich in dem Klinikgebäude zu orientieren und auch das klinische Fachpersonal sowie die Krankenhausseelsorger stehen mit Rat und Tat zur Seite. Regelmäßig finden gemeinsame Treffen statt, bei denen sich die Ehrenamtlichen austauschen. Darüber hinaus werden die Patientenbegleiter immer wieder fortgebildet. So gab es schon einen Kurs in Erster Hilfe und in Kürze eine Fortbildung zum Thema „Nähe und Distanz im Ehrenamt“. Diese Fortbildung soll den Patientenbegleitern helfen, auch mit schwierigen Situationen im Klinikalltag umgehen zu können.

Und der Lohn für ihr ehrenamtliches Engagement? Geld bekommt Hilde Eibl keines, will sie aber auch nicht. Die Dankbarkeit der Patienten ist ihr Lohn genug: „Es kommt immer etwas zurück“, betont Eibl. „Außerdem ist es gut fürs Selbstwertgefühl, etwas zu machen und gebraucht zu werden“, sagt sie zum Abschied und eilt schon wieder quer durch die Eingangshalle zum nächsten Patienten.

 

Ehrenamtlicher Patientenbegleiter werden
Die ehrenamtlichen Patientenbegleiter in der Klinik Hallerwiese und Cnopf’schen Kinderklinik sind Unterstützer im Alltag der Patienten. Sie weisen den Weg, begleiten bei Ankunft und Entlassung, helfen beim Aus- und Einpacken des Gepäcks oder erledigen kleine Besorgungen am Kiosk. Wer sich als ehrenamtlicher Patientenbegleiter engagieren möchte, sollte Freude am Kontakt mit Menschen mitbringen und einmal in der Woche drei bis vier Stunden Zeit haben. Detaillierte Informationen zu den ehrenamtlichen Patientenbegleitern gibt Denise Kapp, Koordinatorin Ehrenamt in der Diakonie Neuendettelsau, unter 09874/8-2536 oder
denise.kapp@diakonieneuedettelsau.de.