„Wir tragen Mundschutz … aber keinen Maulkorb!“ – unter diesem Motto findet am 12. Mai eine Gesprächsrunde zum Tag der Pflege statt. Theresa Batzel von Diakoneo und andere Auszubildende diskutieren mit dem Bevollmächtigten der Bundesregierung für Pflege, Staatssekretär Andreas Westerfellhaus, und dem Bezirkstagspräsidenten von Mittelfranken, Armin Kroder. Sie fordert: Auf dem Balkon zu klatschen reicht nicht, der Pflegeberuf muss mit konkreten Maßnahmen aufgewertet werden.
Theresa Batzel studiert an der SRH Wilhelm Löhe Hochschule den dualen Studiengang Pflege und macht gleichzeitig eine Ausbildung zur Gesundheits-und Krankenpflegerin in der Klinik Hallerwiese-Cnopfschen Kinderklinik von Diakoneo. Für die 27-jährige Nürnbergerin, die im dritten Lehrjahr ist, war das von Anfang an eine „super Kombi“.
Deswegen hält sie die Akademisierung der Pflege auch für einen wichtigen Ansatzpunkt, um den Beruf für junge Menschen attraktiver zu machen: „In Kanada gibt es zum Beispiel den Studiengang „Advanced Nursing Practice“. Die Absolventen haben später in ihrem Beruf mehr Eigenverantwortung und können autonomer arbeiten als unsere Pflegekräfte. Das steuert dem Ärztemangel in den Krankenhäusern entgegen.“ Das klassische Drei-Schicht-System in der Pflege ist für Theresa Batzel nicht mehr zeitgemäß: „Ich würde mir wünschen, dass die Arbeitszeiten für Pfleger flexibler werden und sich an den Bedürfnissen der Mitarbeitenden orientieren."
Das Gehalt von Pflegekräften müsse steigen, fordert die Studentin und Auszubildende. Die Corona-Pandemie habe zwar mehr Aufmerksamkeit auf die Pflege gelenkt, doch Theresa Batzel ist während ihrer Ausbildung immer wieder aufgefallen, dass viele Patienten, gar nicht wissen, was eine Pflegekraft leistet: „Viele Menschen beschäftigen sich erst mit Pflege, wenn ein Familienmitglied oder sie selbst Pflege benötigen.“ Theresa Batzel wünscht sich, dass sich das Bild einer Pflegekraft in der Gesellschaft grundlegend ändert.
Sandra Kok-Kaiser, Pflegedienstleitung an der Klinik Hallerwiese-Cnopfschen Kinderklinik, hält es für sehr wichtig, dass Politiker das Gespräch mit Auszubildenden suchen: „Viel zu oft wird über Pflegekräfte gesprochen, statt mit ihnen. Die Politik muss die Wünsche und Bedenken von Pflegern und Nachwuchskräften endlich ernst nehmen, sonst lässt sich der Fachkräftemangel nicht in den Griff bekommen. Deshalb freue ich mich sehr, dass unsere Auszubildende Theresa Batzel an der Podiumsdiskussion teilnimmt.“
Zur Online-Veranstaltung:
Die virtuelle Aktion zum Tag der Pflege wird von der Bezirksarbeitsgemeinschaft der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege im Bezirk Mittelfranken veranstaltet.
Mehr Informationen unter: https://www.wir-pflegen-franken.de/
Die Gesprächsrunde im Marmorsaal des Presse Club Nürnberg wird live gestreamt und ist zu sehen auf: https://www.wir-pflegen-franken.de/live