Im neuen Pflegeberufegesetz ist festgelegt, dass 10 Prozent der praktischen Ausbildung als Praxisanleitung stattfinden müssen. An der Klinik Hallerwiese-Cnopfschen Kinderklinik von Diakoneo wurde bereits in diesem Schuljahr die Betreuung der Auszubildenden neu konzipiert, was bei den Auszubildenden sehr gut ankommt.
Carla Wild und Emilie Eichler sind im zweiten Ausbildungsjahr. Sie besuchen die Diakoneo Berufsfachschule für Pflege in Nürnberg und arbeiten in der Klinik Hallerwiese-Cnopfschen Kinderklinik. Dass im arbeitsintensiven Pflegealltag die Betreuung der Auszubildenden nicht immer leicht ist, kennen die beiden jungen Frauen aus eigener Erfahrung: „Gerade wenn wir den ersten Tag auf einer neuen Station sind, brauchen wir jemanden der genug Zeit hat, uns alles in Ruhe zu erklären“, sagt Emilie Eichler.
Damit das auch an stressigen Tagen gelingt, kümmert sich Praxiskoordinatorin Sr. Christine Linck um die Organisation der Praxisanleitung. Sie stellt sicher, dass die Praxisanleiter auf den Stationen genügend Zeit für ihre Auszubildenden bekommen und für diese Aufgabe vom regulären Dienstplan freigestellt werden.
Sr. Christine Linck ist selbst Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin und arbeitet auf Station „Zoo“ mit Neu- und Frühgeborenen. Sie kennt das Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis aus ihrer langjährigen Betreuung von Auszubildenden. Deswegen hat sie für die Praxiszeit einen klinischen Unterricht entwickelt, indem die Auszubildenden Raum bekommen, Erfahrungen und Fragen aus der Praxis zu besprechen.
Auszubildende haben mehr Zeit Fragen zu stellen
„Im klinischen Unterricht vertiefe ich mit den Auszubildenden Themen, welche sie auf den Stationen kennengelernt haben, zum Beispiel wie sie eine Infusion anlegen, was sie bei der Ernährung mithilfe einer Sonde beachten müssen oder welche Hygienemaßnamen bei bestimmten Krankheiten einzuhalten sind“, erklärt Sr. Christine Linck.
Vor der Corona-Pandemie fand der Unterricht einmal im Quartal für jeweils vier Stunden für alle Ausbildungsrichtungen gemeinsam statt. Denn in der künftigen generalistischen Pflegeausbildung werden die Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflegeausbildungen zusammengefasst. Doch auch in der aktuellen Lage ist Sr. Christine Linck für die Auszubildenden da: „Ich gebe allen Auszubildenden kleine Beobachtungsaufgaben während ihres Einsatzes in der Klinik, über die wir dann online diskutieren.“
Die Änderungen kommen im Alltag der Auszubildenden an
Für Carla Wild und Emilie Eichler, die noch die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin absolvieren, ist der neue klinische Unterricht ein großer Vorteil, den die Generalistik mit sich bringt: „Durch Sr. Christine Linck bekommen wir einen Einblick in die Klinik und hilfreiche Tipps, da sie selbst noch aktiv in der Pflege arbeitet“, sagt Carla Wild. „Die Neuorganisation der Praxisanleitung ist ein riesen Fortschritt, welcher bei uns im Alltag ankommt“, ergänzt Emilie Eichler.
Auch Lea Ballmann aus dem ersten Ausbildungsjahr gefällt der neue Unterricht: „Bisher waren Kinderkrankenpfleger und Krankenpfleger strickt getrennt. Im klinischen Unterricht können wir unsere Erfahrungen austauschen und Themen auch einmal aus einem anderen Blickwinkel betrachten.“
Eine gute Praxisanleitung steigert die Ausbildungsqualität
Für Sr. Christine Linck steigert die Neugestaltung der Praxisanleitung die Ausbildungsqualität:“ Im neuen Pflegeberufegesetz ist festgelegt, dass Praxisanleiter eine deutlich umfangreichere Weiterbildung und jährliche Pflichtfortbildungen nachzuweisen haben. Davon profitieren am Ende unsere Auszubildenden.“
Sr. Christine Linck unterstützt als Koordinatorin die Praxisanleiter dabei Angebote für Fortbildungen zu finden und einheitliche Dokumentationsnachweise zu erstellen. Auch die Zusammenarbeit mit der Berufsfachschule für Pflege ist ihr sehr wichtig. Gemeinsam mit Lehrerin Karin Heckl stimmt sie den klinischen Unterricht auf die Lehrpläne ab.