Nürnberg – Seit 2019 bietet das Nachsorgeangebot Harl.e.kin Familien mit früh- und risikogeborenen Kindern wertvolle Unterstützung beim Übergang von der Klinik in die häusliche Versorgung. In der Übergangszeit vom stationären Aufenthalt auf der neonatologischen Intensivstation zur häuslichen Betreuung und darüber hinaus werden die Eltern durch Mitarbeitende von Harl.e.kin unterstützt. Zum Jubiläum kamen Mitarbeitende und Netzwerkpartner in der Diakoneo Cnopfschen Kinderklinik zusammen.
„Seit 2019 hat sich die Harl.e.kin-Nachsorge zu einer festen Größe im Unterstützungsnetzwerk für Familien mit früh- und risikogeborenen Kindern entwickelt. Sie ergänzt unsere sozialmedizinische Nachsorge „Cnöpfchen zu Hause“ und ist ein absolutes Erfolgsmodell“, lobte Prof. Dr. Michael Schroth, Ärztlicher Direktor der Cnopfschen Kinderklinik, die Zusammenarbeit. Frühgeburten und Erkrankungen eines Neugeborenen stellen Familien vor enorme Herausforderungen, die oft mit Ängsten, Verunsicherungen und traumatischen Erfahrungen verbunden sind. Genau hier setzt die Harl.e.kin-Nachsorge an. Eine vertraute Gesundheits- und Kinderkrankenschwester aus der Klinik sowie eine Mitarbeitende aus der interdisziplinäre Frühförderstelle arbeiten im Tandem, um durch fachgerechte Beratung in den Bereichen Pflege, Eltern-Kind-Interaktion und kindliche Entwicklung die elterlichen Kompetenzen zu stärken. An der Cnopfschen Kinderklinik sind bereits mehr als 350 Kinder und deren Familien von Harl.e.kin betreut worden. Vier Mitarbeitende von Harl.e.kin arbeiten als Pflegekräfte direkt in der Cnopfschen Kinderklinik, was eine enge Vernetzung von der intensivmedizinischen Versorgung bis hin zur Nachsorge ermöglicht. Der Erstkontakt erfolgt meist bereits in der Neonatologie. Kurz nach der Entlassung besuchen die Mitarbeitenden der interdisziplinären Frühförderstelle die Familien dann zu Hause. Die Nachsorge kann bis zu einem Jahr oder je nach Bedarf sogar darüber hinaus andauern. Harl.e.kin-Angebote sind für Familien kostenfrei und niederschwellig erreichbar. Die Harl.e.kin-Nachsorge basiert auf drei Säulen: Der Kinderklinik, dem Verein für Menschen mit Körperbehinderung Nürnberg, der die Trägerschaft übernommen hat, und der interdisziplinären Frühförderstelle des Vereins. Die Nachsorge wird überwiegend durch das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales finanziert, wobei ein Teil der Kosten als Eigenbeteiligung der Partner verbleibt. Der Verein für Menschen mit Körperbehinderung Nürnberg und die interdisziplinäre Frühförderstelle übernehmen zwei Drittel dieser finanziellen Eigenbeteiligung. Das Angebot wird sowohl von den Eltern als auch von den Mitarbeitenden der Klinik sehr geschätzt. Betreut wurden überwiegend Frühgeborene mit einem Reifealter von der 32.-36. Schwangerschaftswoche bei Geburt und einem Geburtsgewicht von 1500 bis 2500 g, darunter viele Mehrlingsgeburten. Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung wurden Videobotschaften von Eltern gezeigt, die ihre persönlichen Erfahrungen mit der Harl.e.kin-Nachsorge teilten und berichteten, wie wertvoll die kontinuierliche Unterstützung für ihren Alltag gewesen war. Dank der engagierten Mitarbeitenden und des kontinuierlichen Austauschs mit den beteiligten Netzwerkpartnern wird das Programm auch zukünftig dazu beitragen, Familien in schwierigen Zeiten zu unterstützen.